Berufsbild Augenoptiker/in
Nur wenige Wissen es und man kann es fast nicht glauben, aber der Beruf Augenoptiker/in ist einer der ältesten Berufe. Bereits im Mittelalter, mit der Einführung verfeinerter Herstellungsmethoden von Glas, ist der Beruf entstanden.
Mit der modernen Augenoptik hatte dies natürlich noch nicht viel gemein, diese setzte sich erst mit der beginnenden Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert durch.
Augenoptiker/Augenoptikerin ist heute mehr denn je ein Beruf mit dem Dienst am Kunden. Augenoptiker arbeiten im Handwerk, können aber auch in der Industrie der Augenoptik tätig sein. Kliniken mit dem Fachbereich der Augenoptik haben aber ebenso Stellenangebote in diesem Beruf im Repertoire.
Das Berufsbild beinhaltet ein umfangreiches Tätigkeitsfeld und reicht vom einfachen Sehtest für den Führerschein, über den Verkauf von Brillen und Kontaktlinsen bis hin zu kaufmännischen Aufgaben.
Eigenschaften und Voraussetzungen für Augenoptiker
Weil beim Optiker der Kontakt zum Kunden im Vordergrund steht, ist es für diesen Beruf notwendig im Umgang mit Menschen nicht nur geübt zu sein, sondern auch auf soziale Kompetenz und Verkaufstalent zu besitzen.
Augenoptiker sind zudem Handwerker, was bedeutet, dass sie auch eine handwerkliche Neigung und Geschicklichkeit an den Tag legen müssen. Hier ist ebenfalls die Fähigkeit zu feinmotorischen Arbeiten und Präzision gefragt.
Der Augenoptikerberuf ist eine Kombination aus Handwerk und Dienstleistung. Einerseits haben Augenoptiker/-innen die fachliche Aufgabe den Kunden bei der Auswahl von Korrektionsmittel zu beraten. Durch ihre Fach- und Sozialkompetenz stellen sie sich auf die Wünsche des Kunden und seine individuellen Sehaufgaben ein. Andererseits fertigen sie Sehhilfen aller Art und passen sie nach individuellen anatomischen und optischen Gegebenheiten an.
Dabei bedienen sie sich moderner Technologien und Kommunikationstechniken um größtmögliche Präzision und Kundenzufriedenheit zu erreichen.
Der Verkauf von Kontaktlinsenpflegemitteln ist ein weiteres Segment in diesem Ausbildungsberuf.
Profil
Wer für den Beruf Augenoptiker/-in Interesse hat, sollte
- Handwerkliche Fähigkeiten
- Kontaktfreudigkeit — Umgang mit Kunden
- Naturwissenschaftliches Interesse
besitzen.
Der Auszubildende sollte mindestens über einen guten Hauptschulabschluss verfügen, besser wäre ein Realschulabschluss.
Die Anforderungen in den theoretischen Fächern beziehen sich auf die Fächerschwerpunkte Physik, Mathematik und Anatomie, einschließlich handwerklichen Geschicks und Verkaufstalent.
Einsatzgebiete
Neben dem Einsatz in der Brillenfertigung und der Sehberatung, in Fachbetrieben für Augenoptik, gibt es auch vereinzelt Einsatzmöglichkeiten in der optischen Industrie.
Ausbildung zum Augenoptiker in der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule Freiburg
Ausbildung Augenoptikermeister/in
Augenoptikermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung nach der Handwerksordnung (HwO). Die Meisterprüfung in diesem zulassungspflichtigen Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.
Die Handwerksorganisationen und andere Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung an (Vollzeit ca. 12 Monate, Teilzeit ca. 18 - 30 Monate). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend.
Berufsbild Augenoptikermeister/in
Augenoptikermeister/innen übernehmen vor allem in Handwerksbetrieben Fach- und Führungsaufgaben bei der Versorgung fehlsichtiger Menschen. Sie nehmen Augenglasbestimmungen vor, fertigen Sehhilfen und passen diese an. Augenoptikermeister/innen arbeiten hauptsächlich in Betrieben des Augenoptiker-Handwerks. Darüber hinaus können sie auch in der augenoptischen Industrie beschäftigt sein, z.B. bei Herstellerbetrieben von augenoptischen Erzeugnissen wie Brillengläsern und Kontaktlinsen.
Augenoptikermeister/innen stellen nach einer qualifizierten und individuellen Sehberatung die geeignete Sehhilfe für die Kunden her. Ihre wesentlichen Aufgaben umfassen die Augenglasbestimmung, die Anfertigung und Anpassung von Sehhilfen, insbesondere von Brillen und Kontaktlinsen. Zunehmende Bedeutung haben vergrößernde Sehhilfen für hochgradig Fehlsichtige. Bei der Brillenherstellung kontrollieren sie mit Messgeräten die Glasstärke und schleifen die Gläser passgenau auf die Brillenfassungen zu. Durch Erhitzen und Biegen bringen sie Brillenfassungen in die richtige Form. Die damit verbundenen Tätigkeiten führen sie entweder selbst aus oder übertragen sie den angestellten Augenoptikern und -optikerinnen, die sie anleiten und deren Arbeit sie kontrollieren. Augenglasbestimmungen sowie die Anpassung von Kontaktlinsen dürfen sie jedoch nur selbst vornehmen. In der augenoptischen Industrie sind sie häufig im Bereich Produktion tätig oder arbeiten an der Entwicklung neuer Produkte mit. Als Führungskräfte koordinieren sie die Arbeitsabläufe, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen sicher, dass Aufträge termin- und fachgerecht ausgeführt sowie gesetzliche bzw. betriebliche Qualitätsvorschriften eingehalten werden. Außerdem nehmen sie kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr: Sie verhandeln z.B. mit Kunden, kalkulieren Angebote und erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr. Sofern sie als Selbstständige einen Betrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze, bestimmen Art und Umfang der Investitionen, prüfen die Arbeitsergebnisse, sind für die Personalauswahl verantwortlich und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes.
Voraussetzungen für Augenoptikermeister/in
Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung im Augenoptiker-Handwerk ist die Gesellenprüfung als Augenoptiker/in. Auch die Abschlussprüfung in einem entsprechenden anerkannten Ausbildungsberuf der Industrie berechtigt zur Zulassung. Wer eine Abschluss- oder Gesellenprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf abgeschlossen hat, muss eine mehrjährige Berufstätigkeit im Augenoptiker-Handwerk nachweisen.
Ausbildung zum Augenoptikermeister/-in bei der ifb in Karlsruhe